Ein gelungener Samstagnachmittag in Prieschka
Die IG Wanderfreunde der Kurstadt Bad Liebenwerda hat sich zum Ziel gesetzt, pro Jahr je einen unserer eingemeindeten Orte, ihre Geschichte, das Leben der Bürger im Ort, das Miteinander der Bewohner und das Straßenbild näher kennenzulernen. In diesem Jahr war unser Ziel der schöne Ort Prieschka. Wir wissen natürlich wo der Ort liegt und fuhren schnell mal vorbei. Selten kommt man dazu, einmal in und um den Ort zu schauen. Das jedoch möchte ich mit meinen Zeilen vielen ans Herz legen. Ich kann nur sagen, wir waren absolut angenehm überrascht. So saubere und gut ausgebaute Straßen und Gehwege findet man selten in den umliegenden Ortschaften. Besonders beeindruckt haben uns die Projekte auf Spendenbasis und auch die vielen gut gepflegten Grundstücke. Ein bisschen Wehmut und viele Erinnerungen kamen auf, als wir vor dem leeren Platz der ehemaligen Gaststätte standen. Nun aber erst mal der Reihe nach. Von der Anfrage bis zur Durchführung war die Zusammenarbeit mit Sandro Lindner absolut unkompliziert und angenehm. Schnell war klar, wie er mit seinen Mitstreitern und seinem Bruder Rene als Ortschronisten den Nachmittag für uns gestalten wird. Unsere Aufgabe war nur noch pünktlich ankommen und nach Möglichkeit schönes Wetter mitbringen. Letzteres wäre fast buchstäblich ins Wasser gefallen. Aber so richtige Wanderfreunde bringt ein Regenschauer nicht aus dem Konzept. Nach kurzer Begrüßung begaben wir uns mit dem Ortsvorsteher Sandro Lindner, dem Mitglied des Ortsbeirates Sven Redslob und dem Ortschronisten Rene Lindner auf eine kurze Zeitreise. Von der Ersterwähnung 1325 zur Namendeutung Prieschka „Ort am Ufer“ oder eventuell auch „Birkendorf“ über die Siedlungsspuren bis zurück in die Bronzezeit führte er uns. Nicht unerwähnt ließ er natürlich auch die Zugehörigkeit zur Herrschaft Würdenhain, später Mühlberg und nicht zuletzt Bad Liebenwerda. Anhand seinen Ausführungen war schnell zu erkennen, der Ortschronist hatte sich gut vorbereitet. Vorbei an der alten Schule erbaut im Jahre 1902 kamen bei einigen Wanderfreunden schnell Erinnerungen an die eigene Schulzeit auf. Man besuchte hier als Schüler/in die 4. Klasse. Auch über den gut erhaltenen Glockenturm mit dem elektrischen Geläut staunten wir nicht schlecht. Super Leistung !!! Und das Graffiti-Projekt mit den Kindern ist nicht nur eine grandiose Idee, sondern auch richtig gut gelungen und für den Ort auf den Punkt gebracht. Vorbei an dem Gelände der alten Mühle gab es noch kurze Erinnerungen an die Gemeindeschwester, die nicht mehr vorhandene Wäschemangel und den Kindergarten. Schade, dass die alte Mühle nicht mehr erhalten werden konnte. Jetzt wurden wir entführt in den „kleinen Amazonas“ von Prieschka. Wir wanderten die große Runde um den schönen Gänsewinkel im Naturschutzgebiet. Das war eine sehr beeindruckende Wanderung und natürlich wurde hier auch gleich der aktive Angelverein positiv erwähnt, welcher aller zwei Jahre das Familienangeln veranstaltet. Vorbei an der alten Röder und dem Teichgraben wanderten wir durch die schöne Landschaft zurück über die Würdenhainer Straße. Dort erheiterte Sandro Lindner uns mit der Erzählung um die Feierlichkeiten auf der „Bockstraße“ Jaja, so ein Ziegenbock kann eine lange Geschichte haben. Zum Lachen brachte uns der Humor von den Bewohnern der „Gardinenstraße“. mit ihrer herzlichen Gegeneinladung. Da kann man nur sagen, ihr seid Spitze! Auch schön zu hören, dass es in Prieschka noch Nachtigallen gibt. Wie sagte Sandro Lindner richtig: Prieschka hat alles – Wiesen, Wälder, Felder und Wassergebiete. Angenehme Mitbewohner, fleißige Macher, eine aufgeschlossene sehr engagierte „Initiative Prieschka hat Zukunft“ und für den Ernstfall eine schnell einsatzfähige Feuerwehr. Uns habt ihr überzeugt. Es war ein sehr schöner Tag mit bleibenden Eindrücken. Ein großes Dankeschön auch an die Frauen aus der Küche und dem jungen Mann an der Feuerstelle. Die Versorgung war sehr gut. Allen hat es sehr gut geschmeckt was nicht zuletzt daran zu erkennen war, dass das eine oder andere Päckchen mitgenommen wurde. Nachdem wir dann auch die kleinen Fläschchen „Glockenturmzauber“ und den „Gänsewinkelkräuter“ erspäht hatten, gab es keinen Halt, auch diese mitzunehmen. Viel Kraft bei den Vorbereitungen zur 700 Jahr-Feier. Den Titel „Naturparkgemeinde“ habt ihr Prieschkaer redlich verdient. Eine Wanderfreundin sagte mir auf dem Heimweg. „Ich sehe Prieschka jetzt aus einem ganz anderen Blickwinkel.“ Dem schließe ich mich gerne an. Noch einmal ein großes Dankeschön von den Wanderfreunden aus Bad Liebenwerda und von mir. Auch dafür, dass wir Ihre kostbare Freizeit in Anspruch nehmen durften. Annemarie Schöne Leiterin der IG Wanderfreunde der Kurstadt Bad Liebenwerda PS: Gerne schauen einige Wanderfreunde am 08.12.2024 mal über den Weihnachtsmarkt und trinken bestimmt auch einen Glühwein. Auf alle Fälle sind wir Wanderfreunde zur 700 Jahr-Feier als Gast dabei !!!
Text: Annemarie Schöne