Sturm

Sturmschäden 22. Juni 2017

Am späten Nachmittag des 22. Juni wütete ein heftiger Sturm mit starkem Gewitter durch Prieschka. Es wurden zahlreiche Bäume im gesamten Ort entwurzelt. Die größten Schäden gab es auf dem Festplatz, in der Würdenhainer Straße und vor allem vom Ortsausgang ( ehemalige Mühle ) bis zur weißen Brücke. Dank des Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr und vieler Einwohner von Prieschka konnten die Straßen schnell wieder frei geräumt werden.

aus Lausitzer Rundschau vom 27.06.2017:

Landrat lobt vorbildliche Arbeit der Sturmhelfer

Elbe-Elster In einem Dankschreiben wendet sich Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) an alle Helfer und lobt deren Einsatz beim Sturmtief am 22. Juni: „Die bloße Zahl an Notrufen kann das Einsatzgeschehen für die freiwilligen Feuerwehren des Landkreises und die Einsatzkräfte des THW nicht abbilden.

Ich bedanke mich bei jedem einzelnen Kameraden für den Einsatz in der örtlichen Wehr, die in den Nachmittag,- Abend- und Nachtstunden des 22. Juni Dienst taten. Als die Alarmierung kam, haben Sie persönliche Pläne von einem Moment auf den anderen zurückgestellt und über Stunden vorbildlich und professionell Hilfe geleistet. Den Dank möchte ich auch erweitern auf Ihre Familien, die diese Einsatzbereitschaft mittragen. Bedanken möchte ich mich ebenso bei den Arbeitgebern, die die ehrenamtlichen Einsatzkräfte freigestellt haben.“

 

aus Lausitzer Rundschau vom 26.06.2017:

Wiederaufbau der zerstörten Masten bei Schadewitz


Bad Liebenwerda Die drei durch den heftigen, vor allem im Süden des Landkreises tobenden Sturm am Donnerstag umgeknickten 380-kV-Masten im Großraum Bad Liebenwerda sollen bis zum Winter durch neue Stahlgitterkonstruktionen ersetzt werden. Das sagt Siegfried Wagner von der Berliner Pressestelle des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz.

Darüber hinaus müssen neue Seile gezogen werden. Weitere Masten sind beschädigt worden, können jedoch repariert werden. „Wir beziffern den vorläufigen Schaden auf etwa drei bis vier Millionen Euro“, sagt Siegfried Wagner. Personen seien nicht zu Schaden gekommen.

Die Unterbrechung der Höchstspannungsübertragungsleitung, auch Stromautobahn genannt, habe keine Einschränkungen zur Folge gehabt. Die Netzsicherheit sei nicht gefährdet gewesen. Der Strom suche sich in solch einem Fall einen neuen Weg in dem dichten Übertragungsnetz.

aus Lausitzer Rundschau vom 24.06.2017

http://www.lr-online.de/regionen/senftenberg/Grosse-Schaeden-nach-Gewittersturm;art1054,6052334

 

Aus Lausitzer Rundschau vom 24.06.2017:

Bäume sind auf Häuser gestürzt

Elbe-Elster Katastrophenstimmung nach dem Unwetter am Donnerstagnachmittag vor allem im Süden des Landkreises Elbe-Elster. Mehrere Feuerwehren waren bis zum Freitagmorgen fast im Dauereinsatz.

Die Feuerwehr im Stress. Auf dem Grundstück der Familie Runge in Elsterwerda-Biehla waren gleich mehrere Bäume umgestürzt. Foto: Veit Rösler/vrs1

„In diesem Umfang habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagt Daniel Neubert, Wehrführer in Elsterwerda. „Anders bei Kyrill war die Stadt diesmal flächendeckend betroffen. Wir hatten bis zum Freitagvormittag 64 Einsätze.“ Im gesamten Landessüden waren es nach Angaben der Leitstelle Lausitz in Cottbus einige Hundert und etwa 1600 Notrufe. Bäume auf Häusern, Straßen und Schienen. Es soll keine Verletzten geben.

Wie die Leitstelle weiter meldet, hat der Sturm bei Bad Liebenwerda mehrere 380-kV-Strommasten zerstört. In dem Energieversorgungsgebiet der enviaM waren zeitweise 20 000 Kunden ohne Strom – wie in Hohenleipisch bis in die Nacht hinein. Dann der nächste Schock: Die Gemeinschaftsantennenanlage wurde zertrümmert, die Fernseher blieben dunkel. In der Goethestraße in Hohenleipisch sind zudem scharfkantige Wellplatten durch die Luft geschossen.

Mit seiner Drohne hat Jens Berger aus Elsterwerda dieses Luftbild mit zwei umgekippten Bäumen ebenfalls in Theisa gemacht. Weitere Bäume waren auf ein Haus und auf die L 653 zwischen Liebenwerda und Thalberg gefallen.

Auf der Bahnstrecke Plessa – Biehla waren Bäume in die Fahrleitung gestürzt. Der Fahrdraht wurde dabei geerdet und automatisch abgeschaltet. Der Lokführer eines Regionalexpress‘ schaffte es gerade noch, vor dem auf den Gleisen liegenden Baum zu stoppen. Der Zug kam allerdings knapp am Bahnübergang zum Halten, wodurch sich die Türen zunächst nicht öffnen ließen. Die Fahrgäste wurden evakuiert und mit Taxis befördert. Auch auf der Strecke Elsterwerda – Frauenhain beschädigte der Sturm die Fahrleitung.

Am Holzhof in Elsterwerda zertrümmerte ein Ast die Ladefläche eines polnischen Lasters. Vom Dach der Sparkasse in Elsterwerda schleuderte der heftige Wind Dachziegel auf die Straße.

Bei Familie Runge in Elsterwerda Biehla waren fünf Bäume umgestürzt, darunter eine Eiche. Zwei der Bäume zertrümmerten den Gartenzaun, um dann auf der Straße zu landen.

Auf der Ortsverbindung zwischen Gorden und Oppelhain ging für mehrere Stunden nichts mehr. Unzählige Bäume waren auf die Straße gestürzt. In der Elsterwerdaer Innenstadt ist ein Flachdach in der Elsterstraße etwa 100 Meter weit durch die Luft geflogen, um sich dann regelrecht um einen Baucontainer einer Straßenbaustelle zu wickeln. An der TC-Tankstelle in der Lauchhammerstraße in Elsterwerda ist sogar eine Tanksäule aus der Verankerung gerissen worden.

Die Feuerwehren konnten nicht überall sein. Autofahrer hielten mit eingeschalteter Warnblinkanlage an und räumten auf eigene Gefahr Äste von den Straßen, wie auf der B 169 zwischen Kahla und Plessa.

Marcel Köckritz und Helmut Leuschner vom Rohr- und Tiefbau Lauchhammer waren mit dem Transporter auf dem Feierabendweg zurück nach Plessa. Sie fackelten nicht lange und holten die Kettensäge heraus. „Wir haben die Äste von mindenstens zehn Bäumen abgesägt, damit wenigstens eine Fahrspur frei wird und die ,eingeklemmten’“ Autos rauskommen“, so Marcel Köckritz.

Die große Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander, von Firmen und Bauhof lobt auch der Elsterwerdaer Wehrführer Daniel Neumann. Er hatte mehrfach Vollalarm ausgelöst und um Hilfe gebeten. Die Leitstelle schickte die Wehren aus Gorden, Döllingen, Stolzenhain, Finsterwalde und Schönborn. Zeitweise waren bis zu 100 Kräfte im Einsatz. Die Kameraden sorgen für die Gefahrenabwehr, nicht für die Schadensbeseitigung. Wenn zum Beispiel ein Baum auf einem Haus oder Grundstück liegt und keine weitere Gefahr besteht, geht es weiter. Dies würde nicht jeder verstehen, so Daniel Neubert.

Ein unschönes Erlebnis hatten die Floriansjünger beim Absperren der Hochbrücke in Elsterwerda. Der Fahrer eines Lastwagens einer Baufirma aus der Umgebung habe sich den Anweisungen widersetzt und einem Kameraden aus dem Fahrerhaus heraus mit dem Fuß gegen den Brustkorb getreten. Jetzt hat er eine Strafanzeige am Hals.

Manfred Fellerund Veit Rösler / vrs1